Grüne: Elektromobilität wird zu wenig gefördert!

Lingen, 11.7.12 – Auf den Spuren ihres berühmten Parteifreundes des Umweltministers Franz Untersteller aus Baden-Württemberg bewegten sich die Lingener Grünen bei einem Besuch der Firma emco-Elektroroller, der jüngsten Tochterunternehmens der Erwin Müller Gruppe in Lingen. Minister Franz Untersteller hatte sich vor knapp einem Jahr einen Elektroroller aus Lingen als Dienstfahrzeug angeschafft und benutzt ihn regelmäßig. "Bisherige Förderstrategie der Bundesregierung in Sachen Elektromobiliät ist bislang völlig unzureichend und kommen bei den Menschen nicht an. Außerdem wird die Bundeskanzlerin ihr selbstgestecktes Ziel bei den E-Autos völlig verfehlen", kritisierte die Vorsitzende der Stadtratsfraktion der Grünen Birgit Kemmer im Anschluss an den Besuch bei der Firma emco.

Nach Ansicht der Grünen kann die CDU-geführte Bundesregierung ihr Ziel, eine Million Elektroautos bis 2020 in Betrieb zu nehmen, überhaupt nicht mehr erreichen. Bis Ende 2011 wurden nur 4.541 Elektro-Pkw zugelassen. "Wir halten die aktuelle Förderpolitik für völlig falsch, denn bis jetzt erhalten große Autohersteller Förderungen in Millionen, für praxisnahe Kaufanreize fehlt aber scheinbar das Geld", erläuterte Fraktionskollege Michael Fuest. Dies habe auch der letzte Kongress im Juni des Jahres verdeutlicht, auf dem auch die Strategie der Bundesregierung Merkel als im Ansatz falsch und für eine erfolgreiche Klimaschutzpolitik im Mobilitätssektor sogar kontraproduktiv kritisiert worden war.

Vor den Grünen erläuterte Herr Gerl, Vertriebsleiter der Sparte Elektroroller, und Kay-Uwe von Hebel, Marketingleiter bei Müller, wie das Angebot bei emco aussieht.

Mit Stolz erklärte von Hebel: "Wir sind in eineinhalb Jahren zum größten Anbieter in Deutschland herangewachsen, haben die meisten Modelle am Markt und kümmern uns auch mit unserer eigenen Stromanbieterunabhängigen eTankstelle um die benötigte Infrastruktur."

Weiter ergänzte Gerl: "Wir haben den ersten Schritt unternommen und jetzt ist die Politik aufgefordert gesetzliche Bestimmungen herbeizuführen wie zum Beispiel die Einbindung der Zweiräder in die Umweltzonen. Zweiräder sind von der Plakettenpflicht befreit, verursachen aber einen großen Teil der Feinstaubbelastung in den Städten. Das muss sich ändern!"

Begeistert waren die Grünen von dem emco einmaligen Work&Carge Konzept. Kostenlos stromtanken während der Arbeitszeit und "voll geladen" wieder nach Hause fahren. Leider entscheiden sich noch zu wenige Firmen für dieses Angebot und der sauberen und günstigen Möglichkeit den Mitarbeitern schon heute den Einstig in die Elektromobilität zu ermöglichen.

Die Grünen freuen sich, dass die Gremien der Stadtwerke in Lingen inzwischen beschlossen haben, baldmöglichst "Stromtankstellen" einzurichten, und dass diese, so Peter Blauert, Vorsitzender des Stadtverbands der Grünen, mit Ökostrom betrieben werden sollen.

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