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Mit scharfer Kritik reagieren Bündnis 90/Die Grünen auf Planungen zur möglichen Ansiedlung eines Steinkohlekraftwerkes in der Samtgemeinde Dörpen. „Kohlekraftwerke sind die Dinosaurier der Energieerzeugung. Vor dem Hintergrund des drohenden Klimawandels ist der Neubau einer solchen Anlage unverantwortlich“, so Nikolaus Schütte zur Wick, Vorsitzender der Bündnisgrünen Kreistagsfraktion.
Kohlekraftwerke stoßen im Vergleich zu anderen Kraftwerken mehr als doppelt so viel klimaschädliches Kohlendioxid aus. Über die Hälfte der Energie entweiche ungenutzt über die Kühltürme, so Bündnis 90/Die Grünen. Zwar gebe es Technologien für CO2-freie Kohlekraftwerke, aufgrund der hohen Betriebskosten für die Kohlendioxidabscheidung und des geringen Wirkungsgrades dieser Anlagen sei allerdings zu bezweifeln, dass ein möglicher Investor Interesse am Bau eines klimaschonenden Kraftwerkes habe. Schütte zur Wick befürchtet daher, dass hier ein „Klimakiller“ entstehen soll.
Unverständlich sei für die Bündnisgrünen, dass Minister Busemann einen möglichen Kohlekraftwerksbau in Dörpen völlig unkritisch bejubele. „Offenbar hat noch nicht jeder Unionspolitiker die Notwendigkeit des Klimaschutzes verinnerlicht“. Der Gegensatz zwischen den Erfordernissen einer ernsthaften Klimaschutzpolitik und der Ahnungslosigkeit der CDU-Entscheidungsträger werde hier besonders deutlich, kritisiert Schütte zur Wick.
Statt auf fossile Energieträger wie Kohle und Gas zu setzen, müsse der Landkreis erneuerbare Energien fördern. Auch aus wirtschaftspolitischer Sicht seien Investitionen in regenerativen Energien sinnvoll. „Regenerative Energien sind eine echte Boombranche und bieten Chancen zur Schaffung hochqualifizierter Arbeitsplätze. Diese Entwicklungen dürfen im nördlichen Emsland nicht verschlafen werden“, fordert der Fraktionsvorsitzende.
Sehr fraglich ist für Bündnis 90/Die Grünen zudem, ob nach dem beschlossen Ausstieg aus der deutschen Steinkohleförderung die Kohle als Energieträger in Deutschland noch eine Zukunft habe. „Ein Kraftwerk, dass mit Importkohle aus Russland oder Südafrika betrieben wird, ist nicht zukunftsfähig. Statt Brennstoffe über den halben Planeten zu transportieren müssen regionale Ressourcen genutzt werden, also Sonne, Wind und andere regenerative Energieträger“.
Als unkalkulierbares Risiko betrachten Bündnis 90/Die Grünen die von der Kohleenergieerzeugung ausgehenden Gefahren für Mensch und Umwelt. „Kein Kraftwerk ist hundertprozentig sicher, Pannen und Fehlfunktionen im Kraftwerksbetrieb hätten unabsehbare Gesundheitsgefährdungen für die Bevölkerung in der Region zur Folge“, so der bündnisgrüne Fraktionsvorsitzende. „Wir wollen nicht das Ruhrgebet Norddeutschlands werden“, fasst Schütte zur Wick seine Kritik abschließend zusammen.
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