Nach Fukushima und Tschernobyl kein "Weiter so" in der Brennelemente-Herstellung

11.03.21 –

Lingen – Aus Anlass des 10. Jahrestages der Tsunami- und Atomreaktorkatastrophe im japanischen Fukushima, hat der Ortsverband Emsland-Süd von Bündnis 90 / Die Grünen in Lingen an der Kokenbrücke ein Plakat installieren lassen. Darauf, wie auch in mehr als 50 weiteren Städten, ist die Forderung „Nie wieder! 10 Jahre Fukushima: Alle Atomkraftwerke abschalten!“ zu lesen. Schon heute ist nach Meinung der Grünen das Atomkraftwerk in Lingen obsolet. „Der Atomstrom verstopft das Leitungsnetz, weswegen Windräder abgeschaltet werden müssen, und es erzeugt weiter radioaktiven Müll, von dem heute noch niemand weiß, wo und wie er jahrtausendelang sicher aufbewahrt werden kann“, so Martina Pellny, Sprecherin des Ortsvereins Emsland Süd.

Mit dem Abschalten der letzten Atomkraftwerke in Deutschland in den nächsten zwei Jahren, sollte nach Meinung der Grünen auch Schluss mit der Produktion von Brennelementen in Deutschland sein. „Das Ansinnen einer Beteiligung des russischen Staatskonzerns TVEL an der Brennelementefabrik Lingen, die vom französischen Unternehmen Framatome betrieben wird, ist ein Schlag ins Gesicht aller Opfer der Atomkatastrophen“, sagt Peter Blauert, Sprecher des Grünen Ortsverbandes. „Wir stehen hier heute auf dem Marktplatz im stillen Gedenken und ein paar Kilometer weiter wird immer noch der Stoff produziert, der in Japan und Europa weite Gebiete mit radioaktivem Niederschlag verseucht hat.“ So Blauert weiter.

 

Eine Eigentümer-Rochade bei der Brennelementefabrik lehnen die Grünen strikt ab. „Stattdessen muss die Bundesregierung die Kernbrennstoffproduktion endlich stilllegen. Der Export von Brennelementen aus Niedersachsen ins Ausland ist mit dem Atomausstieg nach Fukushima nicht vereinbar. Die teilweise ungenehmigten Brennstofflieferungen von Lingen an Atomkraftwerke im Ausland müssen beendet werden. Die Lieferungen an marode Atommeiler in Belgien und Frankreich beschwört die nächste Katastrophe herauf“, so die Grünen in Ihrer Pressemitteilung weiter.

Die Grünen haben von der Bundesregierung weitere Informationen zum geplanten Eigentümerwechsel eingefordert. Angesichts der geltenden Sanktionen gegen Russland bestehen erhebliche Sicherheitsbedenken gegen Brennstoffexporte nach Russland. Ein Bericht der Bundesregierung im Umweltausschuss des Bundestags ist für den 24. März vorgesehen.

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Energie

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