Klimaschutz kennt keine Grenzen!

GroenLinks aus den Niederlanden und von Bündnis 90 / Die Grünen aus dem Emsland fordern grenzüberschreitend den Erhalt des Bargerveen

Am vergangenen Sonntag haben ca. 30 Mitglieder von GroenLinks aus den niederländischen Provinzen Drenthe und Overijssel und von Bündnis 90 / Die Grünen aus dem Emsland gemeinsam den deutsch-niederländischen Naturpark Bourtanger Moor-Bargerveen besucht und eine Resolution zum Erhalt des Hochmoorreservates beschlossen. Anlass war die vorbestehende Europawahl mit dem Slogan der Grünen: "Klimaschutz kennt keine Grenzen!

Das Natura 2000-Gebiet Bargerveen ist ein seit 1992 geschütztes Hochmoorreservat an der deutsch-niederländischen Grenze zwischen den Städten Emmen und Meppen. Das Bargerveen umfasst etwa 21 km² (2.100 ha) und ist Teil der einst großen Hochmoorlandschaft des Bourtanger Moors, das früher eine Größe von 3.000 km² (300.000 ha) besaß und auf deutscher Seite von Wietmarschen (Grafschaft Bentheim) im Süden bis nach Bunde (Landkreis Leer) im Norden reichte. Das Bargerveen ist heute zugleich Bestandteil des 2006 geschaffenen deutsch-niederländischen Naturparks Bourtanger Moor-Bargerveen. Der Naturpark Moor umfasst 140 km² (14.000 ha) und umfasst neben dem Bargerveen und Randbereichen (Stadt Emmen, Provinz Drenthe) großflächige ehemalige und teilabgetorfte Hochmoorflächen in den Kommunen Haren, Meppen, Twist, Geeste (Landkreis Emsland) und Wietmarschen (Landkreis Grafschaft Bentheim). Teilbereiche des Naturparks stehen heute unter Naturschutz und sind als Vogelschutzgebiete auch Teil des Natura 2000 Gebiete der Europäischen Union. Einzelne Kernbereiche können bereits heute wieder als naturnahe Hochmoore bezeichnet werden.

Naturnahe Moore stellen große Kohlenstoffspeicher dar. Werden Moore entwässert, etwa für den Torfabbau und/oder die landwirtschaftliche Nutzung, geht nicht nur ein einzigartiges Ökosystem und eine besondere Artenvielfalt verloren – gleichzeitig wird auch in großem Umfang Kohlendioxid (CO2) freigesetzt. Bis zu 45 Tonnen CO2-Äquivalente werden jährlich je Hektar ackerbaulich genutzter Moorfläche freigesetzt. Die Treibhausgasemissionen aus entwässerten niedersächsischen Mooren sind fast genauso hoch, wie die des gesamten Verkehrs in Niedersachsen.

Insbesondere im Bargerveen kann man ein Hochmoor mit großer Biodiversität mit seltenen Tieren und Pflanzen erleben. Das Gebiet ist von großem Wert für die wissenschaftliche Erforschung von Mooren. Naturliebhaber*innen und Tourist*innen besuchen gerne dieses Naturrefugium. Es gibt zahlreiche naturkundliche Führungen für alle Altersgruppen.

"Es handelt sich bei dem Bargerveen um ein Schutzgebiet von internationaler Bedeutung. GroenLinks und Die Grünen/Bündnis90 betonen die grosse Bedeutung des Naturparks Bourtanger Moor-Bargerveen und insbesondere des Naturschutzgebiets Bargerveen für unsere heimische Natur und Landschaft. Das Hochmoorreservat ist ein Beispiel für ein gelungenes Streben nach verstärktem Schutz von Landschaft und Natur in Europa und insbesondere im deutsch-niederländischen Grenzregion.", so André Staas von GroenLinks in der Provinz Drenthe.

In der Resolution heißt es: "Ein großes Problem für das Schutzgebiets Bargerveen stellt die mangelhafte Abschottung des Oberflächenwasserabflusses dar. Für ein Moor ist der Erhalt eines oberflächennahen Grundwasserstands wichtig, während eine intensiv betriebene Landwirtschaft einen niedrigen, abgesenkten Grundwasserstand erfordert. An den nördlichen und westlichten Seiten des Gebietes sind Pufferzonen eingerichtet worden, damit zu starke Wasserabflüsse unterbunden werden. Es gibt Pläne eine solche Pufferzone auch im südlichen Randbereich einzurichten. Etwaige Nachteile für die Bauern solten durch Ausgleichszahlungen abgegolten werden."

Jans de Vries, Förster im Bargerveengebiet, erläuterte während der Besichtigungstour: "Am östlichen Rand auf der deutschen Seite gibt es nicht überall eine Pufferzone. Im angrenzenden Annapolder existiert ein relativ niedriger Wasserstand, hier ist aber ein höherer Wasserstand vonnöten, um die Entwickling eines lebenden Hochmoors zu bewerkstelligen."

GroenLinks und Bündnis 90 / Die Grünen unterstützen diese Verbesserungsvorschläge und fordern die niederländischen und deutschen Behörden auf, grenzüberschreitend und im Geiste eines gemeinsamen Europas Maßnahmen zum Schutz des Bargerveens und zur Entwicklung eines noch attraktiveren Naturparks Bourtanger Moor-Bargerveen zu ergreifen.

“Dazu gehören die Realisierung einer Pufferzone auf der östlichen Seite des Bargerveens im Randbereich des Annapolders zur Schaffung eines optimalen Hochmoor-Wasserhaushalts, die Verlagerung der Vorflut für die von der Schaffung einer Pufferzone betroffenen Agrarbereiche zur Existenzsicherung der örtlichen Familienbetriebe und die zeitnahe Entwicklung des Naturparks Bourtanger Moor-Bargerveen zu einem international bedeutsamen Hochmoorraum im Rahmen der EMS-DOLLART-REGION”, so Peter Blauert von Bündnis 90 / Die Grünen Kreisverband Emsland.

 



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