Landtagsabgeordnete Ina Korter besucht Gesamtschule Emsland

Lingen (eb) Ob mangelnde Freizeitmöglichkeiten, eine zu kleine Mensa oder die marode Turnhalle – die Mängelliste, die die Schulleitung der Gesamtschule Emsland der Landtagsabgeordneten und schulpolitischen Sprecherin der Grünen-Fraktion, Ina Korter, vorlegte, war lang. Begleitet wurde die Landespolitikerin unter anderem von den Landtagskandidatin Birgit Kemmer (Lingen).

"Derzeit besuchen 650 junge Menschen die Klassen 5 bis 10 ", so die Didaktische Leiterin Irmgard Monecke. "Wir fahren vierzügig und nehmen pro Jahrgang zwischen 120 und 124 Kinder auf." Die Schülerzahlen haben sich im laufe der Jahre erfreulich gut entwickelt, auch aus diesem Grunde muss die Mängelliste zügig abgearbeitet werden.

Zu den Missständen zählte die Pädagogin unter anderem die viel zu kleinen Klassenräume. "Wir haben bis zu 33 Kinder in Räumen, die ursprünglich einmal für 24 Schüler gedacht waren. Ein unhaltbarer Zustand." Gleiches gelte für die Turnhalle, die 1958 erbaut wurde und nur über ein Feld verfüge. "Damit überhaupt alle Schüler Sportunterricht bekommen können, müssen wir auf die benachbarte Turnhalle der Berufsbildenden Schulen ausweichen. Von dort müssen unsere Fahrschüler die drei Kilometer zum Bahnhof zu Fuß zurücklegen, weil für sie von dort kein Transport mit Bussen vorgesehen ist", erklärte sie weiter. Dies bedeute unter anderem, dass von dem wenigen Sportunterricht auch noch mindestens 30 Minuten verloren gingen, damit die Kinder rechtzeitig ihren Zug erreichten.

Der Kritik Moneckes schlossen sich auch die Elternratsvorsitzende Ulla Hilmes sowie Birgit Kemmer (Mitglied im Schulelternrat) an. "Ein besonderer Mangel ist der fehlende Freizeitbereich. Unsere Kinder sind verpflichtend von 8 bis 16 Uhr in der Schule und haben bis 15.45 Uhr Unterricht. Ihre freie Zeit verbringen sie in den Klassenräumen oder auf den Fluren." Einig waren sich Hilmes und Kemmer auch, dass besonders bedürftige Familien oder Elternhäuser mit mehreren Kindern bei den Kosten für das Mittagessen entlastet werden müssten.

Hans-Georg Diekmann, Fachbereich Schulen beim Landkreis Emsland, sagte im Namen des Schulträgers sowohl bei den Essenskosten als auch bei dem Transportproblem seine Hilfe zu. Wenig Hoffnung konnte er den Anwesenden auf den Aufbau einer Sekundarstufe II machen. Dabei machte Burkhard Neesen, stellvertretender Schulleiter, darauf aufmerksam, dass vor dem Hintergrund der ständig steigenden Schülerzahlen ein solches erweitertes Angebot Sinn mache. "Neben den 30 bis 35 Schülern pro Jahrgang aus unserer Schule würden vermutlich auch, Realschüler lieber bei uns als an einem Gymnasium die Oberstufe besuchen." Als Grund nannte er unter anderem, dass an der Gesamtschule die Schüler sofort in die Klasse 11 einsteigen können und nicht wie an den Gymnasien die Klasse 10 wiederholen müssen (wenn ab 2011 das Abitur nach 12 Jahren greift). "Die Schüler an Gesamtschulen absolvieren erst nach 13 Jahren ihr Abitur, was vor allem den Leistungsdruck mindert", erklärte er weiter.

Dem stimmte auch Korter zu: "Nach meiner Erfahrung haben die Gesamtschulen nach der Einführung einer Sekundarstufe II insgesamt mehr Zulauf, so dass eine Erweiterung auch vor dem Hintergrund des Elterninteresse Sinn machen würde." Landesweit erfreuen sich die Gesamtschulen steigender Schülerzahlen und der Elternwille ist einfach nicht mehr zu ignorieren. Birgit Kemmer kann diese Forderung nur unterstützen, da in einem Flächenlandkreis wie das Emsland, alle Schulformen vertreten sein müssen, und dazu gehört auch die Sek II in der Gesamtschule Emsland.

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