„Für echten Ganztagsbetrieb fehlen Geld und Planungssicherheit"

Grüne Schulpolitikerin Ina Korter lobt Altendorfer Schule

Ein attraktives Ganztags-Angebot, großes Engagement von Schule, Lehrern und Eltern, aber auch ein Beispiel für die Grenzen des Machbaren ohne hinreichende Unterstützung durch das Land - das ist aus der Sicht der schulpolitischen Sprecherin der Grünen im Niedersächsischen Landtag, Ina Korter, der „offene Ganztagsbetrieb" an der Altendorfer Grundschule in Nordhorn.

„Es ist unglaublich, was für ein breit gefächertes Angebot hier mit dürftigen Ressourcen auf die Beine gestellt wird", lobte die Landtagsabgeordnete bei einer Stippvisite in der Grundschule, die eines der umfassendsten Ganztags-Angebote in ganz Nordhorn vorhält. Gemeinsam mit dem Grünen Kandidaten für die Bundestagswahl am 27. September, Michael Fuest, und dem Grünen Kreisvorsitzenden Dieter Kunert ließ Korter sich das Schulkonzept an der Altendorfer Schule eingehend erläutern - und zeigte sich beeindruckt.

An der Altendorfer Grundschule wird nach den Worten von Schulleiter Matthias Schäfermeyer ein „vorzeigbares Angebot" gemacht, das aber „auf sehr dünnen Beinen" stehe. Basis sei das große Engagement vor allem der Lehrer. Für einen echten Ganztagsbetrieb fehle es aber an Lehrern und Betreuern.

Sehr gut sei auch die Einbindung des „NiKo"-Projekts in das schulische Angebot: Dieses landesweite Kooperations- und Bildungsprojekt soll Brücken zwischen Schule, Jugendhilfe und Elternarbeit schlagen. In Nordhorn bietet Janina Hindriks im „NiKo"-Projekt unter anderem Kreativkurse, aber auch ein Müttercafé sowie Deutschkurse für Migrantinnen an. Aber auch dieses Projekt ist bis 2011 begrenzt.

Die Bündnisgrünen fordern seit langem vom Land eine Aufwertung der Grundschulen durch mehr Lehrerstunden, mehr Finanzmittel und die Möglichkeit zu echtem Ganztagsschulbetrieb. Das Land aber stelle dafür viel zu wenig Geld und Lehrerstunden zur Verfügung. So müssten die Schulen ihre Ganztagsangebote mit Minimalbudgets organisieren, könnten zum Beispiel Übungsleiter von Sportvereinen, Pädagogen und Hausaufgabenbetreuer nicht hinreichend bezahlen und hätten daher zu wenig Planungssicherheit für ein langfristiges, kontinuierliches Angebot.

„Der Bedarf für Ganztagsbetreuung wächst", so Ina Korter. Doch das Land sei gerade dabei, die als Modellversuch gestarteten „Vollen Halbtagsschulen" zu „Verlässlichen Grundschulen" zurückzustufen. Die Folge: Weniger Lehrerstunden. Die Grünen plädieren für den umgekehrten Weg. Sie schlagen vor, die „Vollen Halbtagsschulen" als Pilotschulen zur Einführung der „Inklusiven Schule" zu nutzen - wo die Schulen dies wollen. Korter: „Pionier muss man mit Begeisterung sein."

Die „Inklusive Schule" soll Schüler ohne und mit Behinderungen gemeinsam unterrichten - natürlich auf der Grundlage ausreichender förderpädagogischer Kompetenz. Ziel grüner Schulpolitik ist es, diese gemeinsame Beschulung von behinderten und nichtbehinderten Kindern zur Regel zu machen und die Förderschule zur Ausnahme. „Das ist ein Paradigmenwechsel", gibt Korter zu, denn bisher ist es umgekehrt: Kinder mit Behinderungen besuchen in der Regel besondere Förderschulen. „Wichtig ist für uns dabei der Elternwille", so Ina Korter. Die Eltern behinderter Kinder sollten entscheiden können, ob ihr Kind an einer Regelschule oder einer Förderschule unterrichtet wird.

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