Steinkohlekraftwerk in Dörpen soll nicht mehr gebaut werden

"Planungen für den Bau eines Steinkohlekraftwerkes in Dörpen werden eingestellt

Die EnBW hat der Gemeinde Dörpen mitgeteilt, dass sie ihre Projektarbeiten zur Entwicklung des Steinkohlekraftwerkes in Dörpen nicht weiter fortführen wird. Hintergrund dieser Entscheidung ist die Aussage von UPM, die Planungen für ein eigenes Gaskraftwerk weiterentwickeln zu wollen. Die Gemeinde Dörpen, der Landkreis Emsland und die Investoren waren sich darin einig, dass ein geplantes Kraftwerk ohne Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) nicht wirtschaftlich betrieben werden kann. Eine nennenswerte KWK wäre in Dörpen nur mit einer Wärmeabnahme durch die Firma Nordland Papier zu realisieren gewesen. Diese Entscheidung von Nordland Papier erfolgte, nachdem bereits im Dezember 2008 eine direkte Beteiligung an dem Kraftwerk seitens des Unternehmens abgelehnt wurde. Ein daraufhin entwickeltes speziell auf die Anforderungen der Papierfabrik ausgerichtetes neues technisches Konzept der Projektgesellschaft STKW Energie Dörpen, das für einen langfristigen Wärmeabnahmevertrag ausgelegt war, wurde nun ebenfalls abgelehnt.

Die Gemeinde Dörpen hat zusammen mit dem Landkreis Emsland optimale Rahmenbedingungen für das Projekt geschaffen und das Vorhaben unter klar definierten Voraussetzungen aktiv unterstützt. Die Industrie hat leider keine Möglichkeit gefunden, diese hervorragenden Rahmenbedingungen zu nutzen. Letztlich haben Erwägungen das Vorhaben gestoppt, auf die weder Gemeinde und Landkreis noch die Proteste aus Teilen der Bevölkerung einen Einfluss hatten. Die Gemeinde Dörpen und der Landkreis Emsland bedauern, dass es nicht zur Realisierung des Projektes kommen wird. Das Steinkohlekraftwerk war eine große Chance für die wirtschaftliche Entwicklung und die Sicherung von Arbeitsplätzen im nördlichen Emsland. Bereits in der Planungsphase haben sich mehrere Betriebe aufgrund der Option einer Wärmeabnahme von dem geplanten Kraftwerk um eine Ansiedlung in Dörpen beworben. Der Gemeinde Dörpen wird durch das Scheitern des Projektes jedoch kein finanzieller Schaden entstehen.

Die Gemeinde Dörpen und der Landkreis Emsland haben BKW und EnBW als seriöse und faire Verhandlungspartner kennen gelernt. Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und das in den Standort Dörpen gesetzte Vertrauen. Dörpen ist auch weiterhin ein attraktiver Standort für Industrieansiedlungen. Wir werden auch in Zukunft jedem potentiellen Investor eine Chance geben und jedes Industrieprojekt ohne ideologische Vorbehalte verantwortungsvoll prüfen.

Die Gemeinde Dörpen und der Landkreis Emsland vertrauen darauf, dass Nordland Papier die für das eigene Unternehmen richtige Entscheidung getroffen hat. Die Gemeinde und der Landkreis werden Nordland Papier daher auch weiterhin bei den Planungen für den Bau eines Gaskraftwerkes uneingeschränkt unterstützen. Die Standortsicherung von Nordland Papier als größtem Arbeitgeber und Motor der Wirtschaft in Dörpen hat nach wie vor für uns die höchste Priorität. Wir hoffen daher sehr darauf, dass Nordland Papier die Prüfung eines eigenen Gaskraftwerkes miteinem positiven Ergebnis zum Abschluss bringen wird.
Schneider, Bürgermeister
Hansen, Gemeindedirektor
Bröring, Landrat"

9.12.09

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