„Zwischen Strafe und Resozialisierung“ - Grüne besuchen JVA Lingen Lingen (Ems)

„Zwischen Strafe und Resozialisierung“ - Grüne besuchen JVA Lingen Lingen (Ems) - Unter Leitung und in intensivem Gespräch mit dem stellvertretenden Anstaltsleiter Helmut Krone und dem Leiter der Vollzugsabteilungen für die Häuser 1 und 2 Ludger Stoke, informierten sich der grüne Landtagsabgeordnete Belit Onay MdL aus Hannover, der Bundestagskandidat Reinhard Prüllage sowie Lokalpolitiker der Grünen über die Abläufe und Verfahren innerhalb der Gefängnismauern. Ein besonderes Interesse galt dem Justizvollzugskrankenhaus, das für alle stationär aufzunehmende Gefangene aus Niedersachsen und Bremen zuständig ist und über 77 Betten in 4 Abteilungen verfügt.

„Wir sind froh, dass das Krankenhaus inzwischen räumlich und von den Geräten her auf dem neusten Stand ist, aber wir haben natürlich – ähnlich wie andere Krankenhäuser auch – eine hohe Fluktuation bei der Ärztinnen und Ärzten, weil die Besoldung im öffentlichen Dienst deutlich unter dem liegt, was Ärzte sonst verdienen können“, so Helmut Krone. „Mit auf Honorarbasis beschäftigten Ärzten sei aber eine gute Versorgung sichergestellt.“

Eine genaue Schilderung der verschiedenen Resozialisierungs- und Arbeitsmaßnahmen, welche den Insassen geboten werden, gab einen genauen Einblick, wie die JVA arbeitet. Abgerundet wurde der Besuch mit einer Führung durch die seit 1854 bestehende Strafanstalt, zu der u. a. auch eine Bäckerei und Werkstätten, aber auch eine sozialtherapeutische Einrichtung gehört. Ferner konnten die Grünen auch eine Wohnbedingungen in einem Zellentrakt sehen und mit zwei Gefangenen kurz sprechen. „Das Konzept der JVA Lingen mit den unterschiedlichen Möglichkeiten und Abstufungen, wie z. B. auch in Wohngruppen, hat uns überzeugt.

Die Drogenproblematik sprach der grüne Bundestagskandidat Reinhard Prüllage an. „In welchem Maße Drogen eine Rolle spielen, da mir noch aus der Zeit meiner Arbeit in der Drogentherapie eine deutliche Problematik in der Richtung bekannt ist.“ Krone dazu: „Die Problematik ist da. Weder der geschlossene, noch der offene Vollzug kann vollkommen drogenfrei gehalten werden. Wir gehen aber mit allen zur Verfügung stehenden Mittel dagegen vor. Häftlinge, bei denen Drogen gefunden werden, müssen mit disziplinarischen Konsequenzen rechnen.“

Weitere Themen waren die schulische und berufliche Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt in der Zeit nach der Entlassung und die seelsorgerische Betreuung der Insassen mit unter-schiedlichen Konfessionszugehörigkeiten.

„Die Eindrücke vom Besuch bei der Justizvollzugsanstalt Lingen sind für mich als Rechtspolitiker sehr wertvoll für die weiteren Beratungen im Niedersächsischen Landtag. Es wird eine sehr gute Arbeit in der JVA geleistet. Insbesondere im medizinischen Bereich. Die personellen Herausforderungen hat man sehr pragmatisch und klug gelöst. Die finanziellen Möglichkeiten sind durch das Land gesichert, doch müssen wir uns auch weiterhin Gedanken über die Attraktivität des Berufs machen“, so Belit Onays Fazit nach dem Besuch der Justizvollzugsanstalt in Lingen

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