Wasserverband Lingener Land: Steigender Wasserverbrauch besorgniserregend

Grüne zu Gast beim Wasserverband Lingener Land Lingen.

Die Grünen zeigt sich bei einem Besuch beeindruckt von den Leistungsfähigkeit des Wasserverbandes Lingener Land, der mit seinen rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in einem Versorgungsgebiet von 650 Km² über ein Leitungsnetz von 1.350 Kilometern für 70.000 Verbraucher 7,1 Millionen qm³ Wasser pro Jahr bereitgestellt. Hinzu kommt die Entsorgung von 1,7 Millionen m³ Schmutzwasser. „Wir versuchen, allen Ansprüchen gerecht zu werden, aber der Verbrauch steigt in den Gemeinden meistens gleichermaßen“, sagte der Geschäftsführer des Verbandes Reinhold Gels. In den Sommermonaten der vergangenen Jahre sei man manchmal an die Grenzen gekommen. „Es besteht die Sorge, dass das Wasser knapp wird, vor allem abends bei warmem Wetter. Eigentlich ist ausreichend Wasser vorhanden, doch dieses darf aber nicht bedenkenlos verbraucht werden“, erläuterte Gels weiter.

Die Tendenz beim Wasserverbrauch ist stark steigend: Neben der Zunahme der Bevölkerung ist der Grund dafür, dass immer mehr landwirtschaftliche Betriebe, insbesondere in der Tierhaltung ihr Wasser nicht mehr selbst gewinnen, sondern vom Wasserverband mit den erforderlichen Qualitätsstandards beziehen. Zu Problemen führt dies, weil in den letzten Jahren die Niederschläge, also der Nachschub für das Grundwasser, weniger geworden sind. „Da sehen wir ein großes Problem in der Zukunft“, so Michael Fuest, Fraktionsvorsitzender im Stadtrat. „In unserer Region werden massiv Ressourcen verbraucht für eine Fleischproduktion, die weltweit vermarktet wird!“ Annette Brück-Neufeld vom Ortsvorstand Lingen ergänzt: „Das kann so nicht weitergehen. Wir können dauerhaft nicht mehr verbrauchen als dazu kommt. Wir haben nur diese eine Erde!“

In den nächsten Jahren will der Wasserverband im Raum Lengerich rund 1,5 Mio m³ zusätzlich fördern. „Wir sehen diese Erhöhung der Wassergewinnung gespalten, denn einerseits brauchen Bürgerinnen und Bürger regelmäßig ihr gutes Trinkwasser, andererseits sind bislang Möglichkei-ten zum Wassersparen in der Landwirtschaft, in der Industrie und in den privaten Haushalten noch nicht ausgeschöpft worden. Die Pumpversuche im Raum Lengerich, die in drei Phasen erfolgen und wissenschaftlich begleitet werden, werden hoffentlich zu abgesicherten Erkenntnissen führen“, so Thomas Kühle, Ratsherr der Grünen im Planungsausschuss. „Über die Ergebnisse werden wir uns laufend informieren.“

Ein weiteres Thema war die Trinkwasserqualität. Die Vereinbarungen mit Landwirten zur Reduzierung insbesondere der Nitratbelastung im Boden und im Wasser ist wohl erfolgreich, so der Geschäftsführer des Wasserverbandes Herr Gels. Trotzdem sei der Nitrateintrag bei Biobetrieben um mehr als die Hälfte geringer. „Da müssen wir Hin“, so Ratsherr Ibrahim Hassan abschließend.

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