Über 10 Million neue Hähnchen-Mastplätze

Auch ohne den neuen Stallbauboom sei der Masttierbestand im Emsland hoch gewesen, so Werner Henseleit . Nach den Daten der Niedersächsischen Tiersuchenkasse wurden im Emsland Ende 2010 rund 26 Millionen Hähnchen und 1,6 Millionen Schweine gehalten

„Niedersachsen und vor allem unsere Region entwickelt sich immer mehr zum Eldorado der Massentierhaltung. Von den bundesweit knapp 40 Millionen neuen Hähnchenmastplätzen seit 2009 sind über 22 Millionen in Niedersachsen gebaut oder beantragt worden. Auch bei den Schweinen sind etwa die Hälfte der neuen Ställe in Niedersachsen entstanden. So kann es nicht weiter gehen. Wir brauchen dringend eine andere Agrarpolitik weg von den Tierfabriken“, fordert Birgit Kemmer.

Hauptverursacher des Stallbaubooms ist nach Meinung der Grünen die derzeitige  Landesregierung. Das geltende Recht werde bei den Genehmigungen oft nicht angewandt, die ordnungsgemäße Ausbringung von Gülle und Mist kaum kontrolliert und die Infrastruktur der Massentierhaltung mit Millionensummen subventioniert. „Verlierer dieser Entwicklung sind die bäuerlichen Familienbetriebe. Die großen Mastbetriebe treiben die Pachtpreise für Nutzflächen so in die Höhe, dass sich die Pacht für die bäuerlichen Betriebe, die vom Ertrag der Flächen leben müssen, einfach nicht mehr rechnet“, beanstandet Norbert Knape.

Die 3 Kandidaten fordern  deshalb gemeinsam einen Stopp der Subventionierung der Agrarindustrie, die Änderung des Baurechts, so dass große Tierhaltungsanlagen nicht mehr als privilegierte Anlagen im Außenbereich ohne Zustimmung der Kommune gebaut werden können und wirksame Kontrollen der ordnungsgemäßen Ausbringung des anfallenden Kots.

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