Mit Bioland-Konzept auf einem guten Weg!

Grüne zu Gast bei der Bioland-Gemüsegärtnerei Krüßel in Lingen

20.7.2009 - Der agrarpolitische Sprecher der Grünen Landtagsfraktion Christian Meyer besuchte zusammen dem hiesigen Bundestagskandidaten Michael Fuest und der Fraktionsvorsitzenden der Grünen Birgit Kemmer die Bioland Gemüsegärtnerei in Lingen Bramsche. Alfred Krüßel, der den Hof inzwischen im 21. Jahr führt, informierte die Besucher über die aktuelle Situation beim ökologischen Landbau und stellte bei einer Führung seine Gemüsegärtnerei vor. „Meine Frau und ich haben vor über zwanzig Jahren mit dem Anbau von Gemüse hier begonnen und bewirtschaften unsere Flächen seit dieser Zeit nach den strengen Biolandrichtlinien, d. h., dass wir völlig auf chemische und synthetische Dünger und Pflanzenschutzmittel verzichten. Das ist und war bei einer Fläche von rund 7 ha nicht immer einfach", erläuterte Alfred Krüßel. „Bei uns wächst die Tomate noch auf dem Erdboden und nicht auf erdlosen Pflanzensubstraten. Als Biolandwirte müssen wir uns die Pflanzen besonders genau anschauen. Zur Schädlingsabwehr werden z. B. Kulturschutznetze eingesetzt, die dann verhindern, dass Möhrenfliegen, Lauchmotten oder ähnliche Insekten ihre Eier auf das Gemüse legen. Andere tierische Schädlinge wie z.B. Läuse werden durch Einsatz von Nützlingen in Schach gehalten. Diese Methoden sind sehr arbeits- und kostenaufwendig", betonte der engagierte Biogärtner Krüßel. Das Gemüse wird von den Eheleuten Krüßel und ihren Angestellten überwiegend selbst vermarktet, auf dem Wochenmarkt in Lingen und im Hofladen in Bramsche. „Wir legen dabei besonderen Wert auf Frische und Qualität und konnten so im Laufe der Zeit immer mehr Kunden im Lingener Raum gewinnen", betonte die Ehefrau Margret Krüßel.

Christian Meyer, der auch Mitglied im Agrarausschuss des Landtags ist, zeigte sich sehr zufrieden mit der Entwicklung des Biohofes in Lingen und mit den guten Wachstumsraten bei Bio-Produkten insgesamt. „Die Nachfrage nach Lebensmitteln aus dem ökologischen Landbau wächst auch in Zeiten der Wirtschaftskrise stetig und von den Verbrauchern werden umwelt- und gesundheitsbewusste Qualitätsmerkmale immer mehr gefragt." Meyer kritisierte jedoch, dass die Agrarpolitik von Bundes- und Landesebene die Bio-Landwirtschaft zu wenig im Blick habe und sie bei der Förderung vernachlässige. Niedersachsen habe bundesweit die geringsten Fördersätze für den Ökologischen Landbau und vernachlässige die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft. Meyer: „Die Mehrheitsfraktionen im Landtag nutzen nicht die Chancen, um umstellungswillige Gemüse- oder Landwirtschaftsbetriebe zu fördern!". Statt Massentierhaltung und umstrittene Großstallbauten zu fördern, sollte die Landesregierung nach Ansicht der Grünen lieber nachhaltige, tier- und umweltgerechte Lebensmittelproduktion fördern.„Ich denke, dass der Gemüsehof Krüßel mit dem strengen Konzept des Bioland-Verbandes auf einem guten Weg ist und sich hoffentlich weiter so gut entwickelt und so leckeres Gemüse anbietet", meinte der Bundestagskandidat der Grünen Michael Fuest am Ende des Besuches.

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