Grüne solidarisch mit Milchbauern

„Milchmenge sofort um mindestens 5 Prozent reduziert werden!"

Grafschaft Bentheim - Bündnis 90/Die Grünen unterstützen die heimischen Milchbauern in ihrem Kampf um einen fairen Milchpreis. „Von dem derzeitigen Preiskrieg, der auf den Schultern der Milchbauern ausgetragen wird, hat keiner etwas. Die Politik ist gefordert, es darf nicht nur bei leeren Versprechen und Achselzucken bleiben, wie die Bundeskanzlerin es gerade auf dem Bauerntag verkündet hat, es muss sofort gehandelt werden!", erklärte der Bundestagskandidat der Grünen in der Grafschaft und im Emsland, Michael Fuest.
Nach seinen Worten kann die Politik hier den bäuerlichen Betrieben durchaus sofort wirksam helfen, wenn sie es ernst meinen würde. „Jeder Tag des Zauderns und Abwartens mit Hinweisen auf die Befugnisse Brüssels ist ein verlorener Tag für die Bauern, die häufig am Rande zum Ruin stehen. Die Milchmenge muss runter, das hilft den Milchviehhaltern sofort und spart sogar Steuergelder. Die geplante Regellosigkeit ohne Quoten, das Überangebot und die sinkenden Erzeugerpreise lassen immer mehr Höfe verschwinden", kritisierte der Politiker der Grünen.
Zur Unterstützung der im Bund deutscher Milchviehhalter (BDM) organisierten Landwirte kam auch der agrarpolitische Sprecher der Landtagsgrünen Christian Meyer(Holzminden) extra nach Lingen. Nach einem Gespräch mit Vertretern der Milchbauern erklärte Meyer: „Wir sind solidarisch mit den Milchbauern, weil wir die natürlichen Strukturen der bäuerlichen Landwirtschaft erhalten wollen. Wir unterstützen die Forderung, so schnell wie möglich mindestens 5 % der Milchmenge vom Markt zu nehmen, um zu höheren, fairen Preisen zu kommen. Das kann die Politik europaweit durchsetzen."
Die GRÜNEN erinnerten in dem Gespräch, dass sie die einzige Partei sind, die die Forderungen der Milchviehhalter nach einer Marktregulierung unterstützt. In den Landtag hatten die Grünen die Forderungen des BDM unterstützt, was von den anderen Parteien jedoch abgelehnt wurde. Im Bundesrat stimmte Niedersachsen gegen einen Antrag Bayerns und Bremens, die Milchmen-ge durch Anpassung der Molkereisaldierung und Änderung des Umrechnungsfaktors deutlich zu senken.
„Danach fielen die Preise deutlich", kritisierte der Landtagsabgeordnete Christian Meyer. „Die niedersächsische Landesregierung ist mit der rüden Ablehnung der Forderungen der Milchbauern nach einer Mengenbegrenzung den heimischen Landwirten massiv in den Rücken gefallen und für die gefallenen Preise auf 20 Cent daher mitverantwortlich".
In den nächsten Wochen wollen die GRÜNEN weiter für eine Änderung der Politik in Brüssel, Berlin und Hannover kämpfen, um ein massives Bauernsterben im ländlichen Raum zu vermeiden und eine nachhaltige, hochwertige Milchviehhaltung zu ermöglichen. (2.7.09)

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