Grüne Kotting-Uhl spricht in Lingen über Endlagersuche

Auf Einladung der emsländischen Grünen referierte die Bundestagsabgeordnete Sylvia Kotting-Uhl im Kolpinghaus, in Lingen. Frau Kotting-Uhl ist eine von 8 Bundestagsabgeordneten, die mit Wissenschaftlern, Landespolitikern und Vertretern der Zivilgesellschaft in der sogenannten „Endlager-Kommission“ berät, wie nach dem vereinbarten Atomausstieg mit dem Atommüll verfahren werden soll.

Zu beginn stellte Frau Kotting-Uhl, die besondere Gefährdung des Emslandes durch Atommülltransporte heraus: „ Ein sehr großer Teil der z.T. hochgefährlichen Stoffe hängt mit der Brennelementefabrik in Lingen und der Urananreicherungsanlage in Gronau zusammen. Hier ist eine intensivere Zusammenarbeit der Kommunen notwendig, die oft nicht wissen, was sich auf ihren Straßen bewegt.“ In der Vorstellung der Arbeit der Endlager- Kommission  legte Frau Kotting-Uhl besonderen wert darauf, dass eine Entscheidung für einen möglichen Standort in höchster Transparenz und unter größtmöglicher Beteiligung der betroffenen Kommunen vorbereitet und gefällt werden soll.

Es wird nicht möglich sein, einen Standort gegen die Bevölkerung durchzudrücken, wie es in Gorleben versucht worden sei. Die Entscheidung soll nach wissenschaftlichen und nicht nach politischen Kriterien erfolgen.

Dazu werden alle geologisch möglichen Standorte zuerst ober- und dann unterirdisch erforscht. In mehreren Schritten werden dann Standorte ausgeschlossen, die zu viele Nachteile aufweisen, so dass man schließlich nach mehreren Stufen zu einer endgültigen Empfehlung kommen werde.

Bei diesen Zwischenschritten sind Abstimmungen im Bundestag vorgesehen, damit auch bei wechselnden Koalitionen das Konzept der Endlagerung nicht unter die Räder kommt. Frau Kotting-Uhl verwies mehrfach auf die vielen Fehler, die bei der Lagerung im Schacht Asse II gemacht worden sind. Diese Fehler beachtend will die Kommission sowohl die Technik der Lagerung ständig überdenken und auch neue Technologien in der Überlegung einbeziehen.

In der anschließenden Diskussion gab es unterschiedliche Einschätzungen über einen möglichen weltweiten Ausstieg aus der Atomenergie. Frau Kotting-Uhl verwies auf ihre persönlichen Erfahrungen in Japan und bezeichnete den Neubau von Atomkraftwerken als nicht wirtschaftlich und in demokratischen Ländern oft auch nicht durchsetzbar.

 „Die Japanische Regierung will zwar ihre Atomkraftwerke wieder ans Netz bringen, aber sie scheitert bislang  an den nach Fukushima erhöhten Sicherheitsstandards und dem Widerstand der betroffenen Kommunen.“

Am Ende des Abends war allen TeilnehmerInnen klar::“ das sich niemand aus der Verantwortung für die Atommülllagerung stehlen kann“. Ein deutlicher Seitenhieb für die bayrische Landesregierung die sich nach wie vor, gegen eine Rücknahme der Castoren in Ihrem „Freistaat “ stellt.

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