Michael Fuest auf der Landesparteitag in Göttingen am 12.8.2017

"Liebe Freundinnen, liebe Freunde, als Direktkandidat im Wahlkreis Lingen/Schüttorf (80) bewerbe ich mich um einen Platz auf der Landesliste.

Den Grünen weht der Wind direkt ins Gesicht, obwohl wir auf Bundes- und Landeseben sehr gute Arbeit geleistet haben und mit den richtigen Ideen für die nächsten Jahre antreten. Ich werde kämpfen, ich möchte in den nächsten Tagen und Wochen den Wählerinnen und Wählern unbedingt deutlich machen, dass wir Grünen für die Themen der Zukunft und für den Umweltschutz unbedingt gebraucht werden.

Schon zu meiner Schulzeit in Hannover war ich aktiv, zunächst in der katholischen Jugend, später im Umweltschutz (u. a. 4 Jahre Mitglied im Landesvorstand des BUND) und in der Politik. In den Anfangsjahren (unter den Vorzeichen der „Grenzen des Wachstums“ – Club of Rome) stand der Kampf gegen die Atomkraft (noch vor Tschernobyl !) und für saubere Luft im Mittelpunkt („Waldsterben“) meines Engagements. Die Schwerpunkte sind geblieben, jedoch deutlich erweitert worden, wenn wir an die Klimakatastrophe und den notwendigen Ausstieg aus der Kohleindustrie denken.

Ich halte es für gut, dass in Paris das Klimaabkommen beschlossen wurde, aber wir wissen: Papier ist geduldig, leider wird auch in Deutschland die Umsetzung nicht ernst genug genommen! Hier sind wir Grüne besonders gefordert. Durch Trump werden diese Versprechen jetzt gefährdet. Deutschland muss zu seiner Führungsrolle aus den 90er Jahren zurückfinden und zudem einen geordneten Kohleausstieg auf den Weg bringen. Wenn nichts passiert, wird der Kohleausstieg erst 2025 stattfinden, weil die Investoren die Notbremse ziehen werden. Dann stehen die Beschäftigten ohne Alternative auf der Straße.

Ich finde es richtig, wie wir Grünen uns in Fragen der Flüchtlingspolitik und der Verschärfung der Asylgesetzgebung verhalten haben – mal abgesehen von einigen Positionen von Spitzen im Süden der Republik. – Das sind häufig keine einfachen Fragen, da gibt es im Alltag genug Probleme, aber wir stehen auf der Seite der Menschen, die auf der Flucht sind, hier bei uns um Schutz bitten und jetzt integriert werden müssen.

Der Landkreis Emsland, in dem ich seit über 30 Jahre in der Politik tätig bin, ist der größte Landkreis Niedersachsens, vor allem geprägt durch Massentierhaltung mit den bekannten Problemen für die Tiere, den Menschen und die Umwelt: Energieverbrauch, Gülle, Nitrat im Grundwasser, Artensterben usw. Wir müssen hier besonders wachsam und kritisch sein, denn in Niedersachsen werden über 50% der Masthühnchen sowie 1/3 aller Schweine und Legehennen in Deutschland gehalten.

Zu meiner Person: 62 Jahre, Gymnasiallehrer, verheiratet, zwei erwachsene Söhne Seit 21 Jahren Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen, Fraktionsvorsitzender der Stadtratsfraktion in Lingen und Abgeordneter im Kreistag Emsland."

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