Mehr Bildung in den Kindergärten

Lingen (eb) "Wirkliche Familienpolitik muss sich vor allem an den Bedürfnissen der Kinder orientieren. In der derzeitigen Debatte um den demografischen Wandel habe ich den Eindruck gewonnen, dass Mädchen und Jungen in erster Linie als Humankapital angesehen und nicht um ihrer selbst willen von vielen in unserer Gesellschaft gewünscht werden", so die Landtagsabgeordnete (Bündnis 90/Die Grünen), Dorothea Steiner, während eines Gedankenaustausch mit Lingener Kommunalpolitikern ihrer Partei. 

An dem Gespräch nahmen neben den Ratskandidaten Heiner Rehnen und Hannelore Heinig auch die Rats- und Oberbürgermeisterkandidatin Birgit Kemmer sowie die Vorsitzende des Kreisverbandes Emsland Süd, Annette Brück-Neufeld teil.

Einig zeigten sich die Anwesenden darin, dass der begrüßenswerte Ausbau bei den Krippen- und Kitaplätze nicht auf Kosten der Standards gehen dürfe. "Das letzte Kindergartenjahr sollte vor allem als Bildungsphase vor dem Einstieg in die Grundschule verstanden werden", betonten Kemmer und Heinig übereinstimmend. "Um eine allgemeine Chancengleichheit zu erreichen, benötigen wir festgelegte, nachprüfbare Bildungsstandards für dieses Jahr, die für alle Kindergärten verpflichtend sein müssen. Außerdem brauchen wir dringend eine engere Verzahnung zwischen den Grundschulen und den Kindergärten." Damit auch wirklich alle Kinder an diesem Jahr teilnehmen, sollten Landkreis und Kommune sicherstellen, dass es beitragsfrei sei. "Nachdem Landrat Hermann Bröring vollmundig die vollkommene Beitragsfreiheit für Kindergärten in Aussicht gestellt hat, werden wir ihm in den kommenden Jahren gründlich auf die Finger sehen, ob er dieses Wahlversprechen einhält", erklärten Rehnen und Kemmer, die beide auch für den Kreistag kandidieren. "Auch wir wünschen uns kostenlose Kitas, doch wir orientieren uns nicht an Wunschbildern, sondern an der Realität. Das heißt: Ohne Unterstützung von Land und Bund wird sich das nicht realisieren lassen." Noch wichtiger als ein kostenloses Angebot sei, dass die frühkindliche Kreativität optimal gefördert werde.

Ein weiteres wichtiges Anliegen für die hiesigen Grünen ist der Aufbau eines Kinder- und Jugendbüros. "Viele Heranwachsende haben drängende Fragen und Probleme, mit denen sie zumeist alleine dastehen. Deswegen ist eine unabhängige Anlaufstelle wichtig, wo sich die Mädchen und Jungen mit ihren Sorgen hinwenden können", erklärte Brück-Neufeld.

zurück

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>