Neuer Kreisverkehr benachteiligt Radfahrer

Bündnis 90 / Grüne und ADFC: Mehr Einsatz für eine fahrradfreundlichere Stadt
Lingen (eb) „Fahrradfreundlichkeit ist etwas anderes“, zu diesem Schluss kamen Vertreter des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) sowie Vertreter der Grünen, darunter Ratsherr Michael Fuest, während eines Ortstermins am neuen Kreisverkehr Konrad-Adenauer-Ring / Kurt-Schumacher-Brücke / Lindenstraße.
Insgesamt hat der ADFC eine Liste mit zehn planerischen und baulichen Mängeln zusammengestellt. So machte Gernot Hartmann, verkehrspolitischer Sprecher der ADFC-Ortsgruppe Lingen, deutlich, dass der Autoverkehr besonders durch die beiden so genannten Bypässe zu Lasten der Radfahrer bevorzugt wird. „Deshalb müssen die Radfahrer häufiger und dabei auch noch bei unklarer Vorfahrtsregelung die Einmündungen am Kreisverkehr kreuzen“, erklärte er und Therese Debeerst, ebenfalls vom ADFC, ergänzte: „Der schwerwiegendste Mangel sind aber die zu schmalen und teilweise zu kurzen Aufstellflächen auf den Querungshilfen und die fehlende farbliche Trennung von Rad- und Fußweg.“
Die Vertreter der Grünen kritisieren, dass Vorschläge des ADFC in der Planungsphase nicht berücksichtigt wurden und der Kreisverkehr wenige Tage nach Fertigstellung bereits umgebaut wurde. Einigkeit besteht zwischen beiden Gruppen, dass ein wirksameres Verfahren eingeführt werden muss, um in Zukunft Fehlplanungen im Radverkehr zu vermeiden. Möglichkeiten sehen beide in der stärkeren Beteiligung des ADFC an der Arbeit des Verkehrs- sowie des Planungs- und Bauausschusses. Zudem sei eine intensivere Arbeit und inhaltliche Neuausrichtung des Beirats „Fußgänger- und Fahrradfreundliche Stadt“ notwendig. „Der Beirat hat schon seit einem dreiviertel Jahr nicht mehr getagt“, kritisierten ADFC und Grüne.
Für Heiner Rehnen (B90/Grüne) ist die Kreuzung Waldstraße, Wilhelmstraße, Klasingstraße die nächste Gelegenheit, wo spätestens nach Abschluss der Bauarbeiten am Krankenhaus eine Neugestaltung erforderlich sei. Dabei fordert er, sowohl den ADFC als auch die Seniorenvertretung mit in die Planungen einzubeziehen: „Alte Leute werden hier angehupt, wenn sie nicht in sieben Sekunden – so kurz ist hier die Grünphase für Fußgänger - über die Straße sind“, erklärte er und Herr Hartmann ergänzte: „Und auch die Sicherheit der Radfahrer ist hier nicht gewährleistet.“ Nach eigenen Angaben hat der ADFC zu dieser Kreuzung bereits detaillierte Vorschläge erarbeitet, die er gerne mit den zuständigen Sachbearbeitern der Stadt diskutieren möchte. „Um das im Haushalt eingestellte Geld für die Sanierung der Radwege effektiv einsetzen zu können, möchten wir gerne, dass der ADFC eine Prioritätenliste erstellt“, so Fuest abschließend.

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