Wohnen und Arbeiten unter einem Dach

Grünen- Politikerinnen besuchten Blekker Hof

Uelsen "Es ist für mich immer wieder erstaunlich, was Eltern bewegen können", fasste die Landtagsabgeordnete und sozial- und gesundheitspolitische

Sprecherin der Grünen, Meta Janssen-Kucz, ihre Eindrücke auf dem Blekker Hof zusammen. Gemeinsam mit der Landtagskandidatin der Grünen für den Wahlkreis (80) Birgit Kemmer, wurde sie durch die Leiterin der Einrichtung, Elisabeth Steimann, über die Arbeit vor Ort informiert.

Nach ihren Worten leben derzeit 16 erwachsene Menschen mit einer Behinderung im Alter von 19 bis 29 Jahren auf dem Hof, der Wohnen und Arbeiten unter einem Dach bietet. Der Trägerverein `Gemeinsam leben und Wohnen e.V.`konnte den denkmalgeschützten Hof erwerben und ihn mit viel Hilfe und Eigeninitiative restaurieren. Die Bewohner sind zum 1.9.2005 eingezogen. Zu dem Hof gehören neben den beiden Wohnhäusern das Hofcafe sowie die Stallanlagen mit den Bentheimer Landschweinen und den Kraienköppen, einer alten Grafschafter Hühnerrasse. Die Arbeit gliedert sich in die Bereiche Kreativwerkstatt, Hauswirtschaft/Cafebetrieb und Landwirtschaft mit dem Schwerpunkt Landschaftspflege mit Bentheimer Landschafen. Betreut werden die Menschen auf dem Hof durch 14 qualifizierte Mitarbeiter.

Kritisch bewerteten Janssen-Kucz und Birgit Kemmer die Einführung des so genannten "Persönliches Budgets". Danach können sich die Betroffenen selbst ihre Betreuung einkaufen und dabei auch unter unterschiedlichen Anbietern wählen. "Der Ansatz, dass jeder Mensch mit Behinderung entsprechend seiner eigenen Bedürfnisse, Betreuung für sich maßgeschneidert ordern kann, ist sicherlich vom Gedanken her richtig. Gleichzeitig ist aber die Gefahr sehr groß, dass hier von den Anbietern Preise auf Kosten der Qualität gedrückt werden", erläuterte die Landtagsabgeordnete.

In Zukunft werde es noch mehr Menschen mit Behinderung geben als heute. "Das liegt unter anderem an der sozialen Entwicklung, wo es selbst in ländlichen Regionen Verarmungstendenzen und soziale Verwahrlosung gibt", so Janssen-Kucz und Kemmer ergänzte: "Hinzu kommt, dass die Intensivmedizin zwar heute in der Lage ist, selbst extreme Frühgeburten am Leben zu erhalten, diese aber überdurchschnittlich oft behindert sind." Umso wichtiger sei es, dass es Einrichtungen wie den Blekker-Hof mitten in einem Feriengebiet und in unmittelbarer Nähe zur Touristenattraktion des Bronzehofs und der Innenstadt gebe, wo ein Höchstmaß an Integration gelebt werden könne, zeigten sich die beiden Politikerinnen einig.

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