Schweigekreis erinnerte an Atomunfall in Tschernobyl

Lingen – Rund 40 Menschen haben am Freitagabend vor dem Alten Rathaus in Lingen demonstriert und sich für den Atomausstieg ausgesprochen. "60.000 oder 1,44 Millionen – wie viele Opfer die größte Katastrophe der zivilen Atomgeschichte in Tschernobyl wirklich gefordert hat, wir werden es vermutlich nie erfahren. Bei den Überlebenden weisen mehrere Studien auf eine Zunahme von Grauem Star, Hirnschäden, Leukämie und Herz-Kreislauf-Erkrankungen hin. Aber die Atomkraftwerke in Deutschland und im Rest der Welt laufen weiter und gefährden die Menschen", mahnte Gerd Otten vom Elternverein "Restrisiko" zu Beginn des Schweigekreises.

Viel zu wenig werde bei der Nutzung der Atomenergie auf die Probleme der Zwischen- und Endlagerung des Atommülls geachtet. "Bis 1995 wurde der Atommüll im Meer verklappt, teilweise auch hochradioaktiver Abfall. 100 000 Tonnen liegen in unseren Weltmeeren.

14 000 Fässer z.T. mit hochradioaktivem Müll wurden in den Ärmelkanal gekippt und lagern dort in rund 100 Metern Tiefe in Sichtweite der französichen und englischen Küste. Das lässt sich heute in den Fischen messen. Auch durch Ableitungen aus den Wiederaufarbeitungsanla-gen La Hague und Sellafield fließt radioaktives Wasser ins Meer; dies ist z. B. in Wilhelmsha-ven nachgewiesen worden."

Gerd Otten widersprach auch der landläufigen Meinung, dass der Atomstrom preiswert sei. "Wenn man alle Kosten für den Betrieb, den Abriss und die Lagerung des Atommüll, der über Jahrtausende sicher gelagert werden müsse, zusammenrechnet, weiß man, dass der Strom aus den AKW’s extrem teuer ist, aber die Kosten bezahlen nicht die Betreiber, sondern unsere Kinder und Kindeskinder."

zurück

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>