Grüne fordern Stärkung der Energieberatung

„Klimaschutz geht jeden an!“ – Unter diesem Motto diskutierte der bündnisgrüne Kreisverband Emsland-Süd am Montag in Lingen über die Herauforderungen des Klimawandels für private Haushalte. Neben Industrie und Verkehr haben die privaten Haushalte den größten Anteil am Treibhauseffekt. Als wesentliche Voraussetzung für nachhaltige energiesparende Maßnahmen in den eigenen vier Wänden betrachten die Bündnisgrünen eine deutliche Stärkung der unabhängigen Energieberatung.   

Dorit Homann-Perkuhn, Energieberaterin der Verbraucherzentrale ist überzeugt: „Viele Hausbesitzer wären schockiert, wenn sie ihr Eigenheim durch eine Wärmebildkamera betrachten würden. Häufig fehlt es den Haushalten an Informationen, wie sie die eigenen vier Wände energieeffizient sanieren und damit das Klima und den eigenen Geldbeutel schonen können“. Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels möchten viele Menschen selber einen Beitrag leisten, um der zunehmenden Erderwärmung entgegenzuwirken. Mit der Frage, wie dieser Beitrag aussehen kann und welche Möglichkeiten der Finanzierung und Förderung bestehen, werden die Verbraucher jedoch häufig allein gelassen, so Dorit Homann-Perkuhn. Erforderlich sei hier eine Stärkung einer unabhängigen, fachkompetenten Energieberatung in den Städten und Gemeinden.

Dieser Forderung konnte sich auch Bernward Rümpker, bündnisgrüner Kreisvorsitzender im südlichen Emsland anschließen. „Die unabhängige Energieberatung in den Kommunen ist personell wie finanziell deutlich zu schwach ausgestattet“. So beschränke ich das Beratungsangebot unabhängiger Anbieter in Lingen und Meppen oft nur auf wenige Wochenstunden. „Vielen Bürgern ist oft gar nicht bekannt, ob und wo es in ihrer Stadt eine unabhängige Energieberatung gibt.“, so Rümpker. Dies sei kein Versäumnis der Anbieter, sondern resultiere aus der Tatsache, dass die Energieberatung mit derart geringen finanziellen Mitteln ausgestattet sei, dass kaum Geld für Öffentlichkeitsarbeit ausgegeben werden könne. Hier seien Land und Bund, aber auch die Kommunen gefordert, mehr Mittel zur Verfügung zu stellen.

Rümpker erwartet, dass durch die Klimaschutzdiskussion und langfristig weiter steigende Energiekosten der Bedarf für Energieberatung deutlich steigern wird. Neben der Einzelfalleratung müsse verstärkt auch die präventive Öffentlichkeitsarbeit, etwa in Schulen, Jugendgruppen und Verbänden im Mittelpunkt stehen. „Gerade Kindern und Jugendlichen muss der bewusste Umgang mit Energie frühzeitig  nahe gebracht werden“. Eine gestärkte Energieberatung könne hier eine wertvolle Unterstützung an den Schulen leisten.

Durchaus positiv betrachtet Rümpker die Arbeit der Energieberatung bei den kommunalen Versorgungsunternehmen. Friedhelm Bergfeld von den Stadtwerke Lingen stelle die breite Angebotspalette seines Unternehmens dar: Von Tipps zur Anschaffung neuer energieeffizienter Haushaltsgeräte über Verbrauchsmessungen vor Ort bis zur kompletten Bau- und Sanierungsberatung reiche hier das Arbeitsfeld der beiden Energieberater der Stadtwerke. Das Engagement der Versorgungsunternehmen ist nach Rümpkers Auffassung sehr lobenswert, könne jedoch nur eine Ergänzung und kein Ersatz für eine unabhängige und neutrale Energieberatung sein.

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